Abb. 1) Minima von Rho Cas |
Zunächst einiges allgemeine zu Rho Cas. Die Veränderlichkeit ist schon seit 1900 bekannt. Eine sehr umfangreiche Bearbeitung des bis zur Mitte der 30er Jahre vorliegenden Materials stellte W.Hassenstein in den AN Bd.253, Nr.6071-72, Spalte 457-496 vor. Die Beobachtungsreihen von 26 Beobachtern, darunter eine umfangreiche Reihe von Plassmann (bestehend aus 2650 Schätzungen von 1914 bis 1934) wurden verwendet. Die Lichtkurve konnte damit von 1904 bis 1934 fast lückenlos gezeichnet werden. In diesem Zeitraum gab es keine tiefen Minima ("shell-ejections"). Das erste bekannte Minimum durchlief der Stern von 1945 bis 1947. Die Lichtkurve habe ich aus visuellen Beobachtungen von P.P. Parenago (Astr. Circ. 63 (1947), 9-10) und aus photographischen Beobachtungen von Sergei Gaposchkin (HB 919 (1949), S. 18-19) zusammengesetzt. Bei beiden Reihen musste ich Offsets anbringen, um sie in den Helligkeitsbereich der AFOEV-Werte zu bringen. Das Minimum dauerte nach Gaposchkin ca 660 Tage und ist gekennzeichnet von einem steilen Abfall und einem steilen Anstieg. Das Minimum von 1986 ist auf dieser visuellen Gemeinschaftslichtkurve nicht so ausgeprägt wie z.B. auf einer Lichtkurve, die auf lichtelektrischen und CCD-Messungen basiert (vgl. dazu die Lichtkurven im BAV Rundbrief 4/2000), aber eine Dauer von rund 550 Tagen läßt sich aus den visuellen Beobachtungen ermitteln. Die Amplitude ist visuell nur wenig mehr als 0,5mag, lichtelektrisch allerdings größer als 0,8 in V. Das 2000er-Minimum ist wieder etwas ausgeprägter als das vergangene, was auch daran liegt, dass Rho Cas unmittelbar vor dem Abstieg ungewöhnlich hell war. Der Datenbestand in der AFOEV-Datenbank zum Stand 19.07.2001 umfaßte nur die Daten bis JD 2452000, zu dem das Minimum noch nicht ganz beendet war. Dennoch kann man schon jetzt sagen, dass das Minimum kürzer als die vergangenen war, wahrscheinlich nur etwa 500 Tage. |